Augenentfernung (Enukleation)

25.08.2022
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Was ist eine Augenentfernung?

Bei der Enukleation des Auges handelt es sich um die operative Entfernung des Augapfels. Im Anschluss wird im Normalfall eine Augenprothese angepasst, ein sogenanntes Glasauge. Die Augenentfernung ist in manchen Fällen der sinnvollste Schritt, um unbeschwert durch den Alltag zu gehen. Die Enukleation ist permanent und irreversibel, das Augenlicht des betroffenen Auges und alle zugehörigen Funktionen sind danach nicht mehr vorhanden. Fehlen nach der Enukleation beide Augen, handelt es sich um den Verlust eines Sinnesorgans.

Gründe für eine Augenentfernung

Verschiedene Gründe sprechen für eine Augenentfernung. Je nach Ursache ist die Enukleation mehr oder weniger dringend, um das Fortschreiten der zugrundeliegenden Erkrankung zu verhindern.

  • Tumor

    Bei Krebserkrankungen kann mit einer Enukleation der Tumor entfernt werden. Tumore können im Auge entstehen, von der Augenumgebung in das Auge hineinwachsen oder sich als Metastasen im Auge absiedeln. Die Symptome werden oftmals nicht früh genug erkannt. Erst wenn Seheinschränkungen und Schmerzen auftreten, werden die Symptome abgeklärt. Vielfach ist das Auge bereits verloren und bei bösartigen Tumoren lohnt sich nur noch die Augenentfernung

  • Schmerzen eines blinden Auges

    Wenn ein Auge schmerzt und keine andere Linderung möglich ist, kann eine Enukleation Sinn machen, wenn das Auge sowieso schon erblindet ist. Dies kommt vor bei einem stark erhöhten Augeninnendruck bei Diabetes mellitus oder Gefässverschlüssen

  • Kosmetische Gründe

    Nach einem Unfall oder durch eine Hornhautentzündung kann es vorkommen, dass das Auge schrumpf. In solchen Fällen kann eine Augenprothese den Hohlraum des Auges besser ausfüllen als das geschrumpfte Auge. Es handelt sich jedoch nicht um einen Krankheitsfall, sondern aus rein ästhetischen Gründen wünschen sich manche Leute dann ein Glasauge

Wie läuft die Operation der Augenentfernung ab?

Das betroffene Auge wird zunächst ausgiebig untersucht. Ein Sehtest wird durchgeführt und das Auge wird unter Vergrösserung betrachtet. Durch Blutuntersuchung und Biopsie können unter anderem Tumore festgestellt werden.

Unter Vollnarkose wird der Eingriff durchgeführt. Die Augenentfernung ist unwiderruflich, das heisst, das Auge kann nicht ersetzt werden. Das Augenlicht des betroffenen Auges wird somit entfernt. Zuerst wird die Bindehaut vom Augapfel getrennt und der Sehnerv sowie die Augenmuskeln durchgeschnitten, bevor das Auge herausgenommen wird. Meistens wird nach Herausnehmen des Auges eine Silikonkugel als Implantat in die Augenhöhle eingesetzt. Durch geschicktes Vernähen des Chirurgen ist das Implantat beweglich, sodass Augenbewegungen auch mit einer Augenprothese möglich sind. Dadurch wirkt das entfernte Auge nicht tot, sondern erst bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass es sich nicht um ein echtes Auge handelt. Der Krankenhausaufenthalt nach der Operation dauert zwischen zwei und drei Tagen. Bis zur Genese werden ärztliche Salben oder Augentropfen verschrieben und der Verband wird mehrfach gewechselt. Ausserdem sollte auf anstrengende körperliche Tätigkeiten verzichtet werden. Die Augenprothese wird nach der vollständigen Abheilung nach vier bis acht Wochen angefertigt. Diese Prothese aus Glas muss individuell angepasst werden von einem Okularisten.

Die Prognose bei einer Augenentfernung sind den Umständen entsprechend gut, da durch die Enukleation die Krankheits- oder Beschwerdenursache entfernt wurde. Die Sehfähigkeit ist danach zwar verloren, jedoch kommt es selten zu gravierenden Komplikationen nach der Operation. Manchmal kann es zu Nachblutungen oder Implantatabstossungen kommen. Das Gesichtsfeld wird durch die Enukleation ebenfalls verkleinert, da nur noch ein Auge sieht. Dies hat im normalen Alltag aber keinen Einfluss auf den Lebenskomfort, aber es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat.

Alternativen zur Augenentfernung

Die Enukleation des Auges kann für viele ein psychisch belastender Schritt sein. Patienten sollten den Entscheid nicht unüberlegt fällen. Ein guter Augenarzt klärt über alle möglichen Alternativmethoden ab. Tumore können beispielsweise auch durch Bestrahlung therapiert werden. Bei Entzündungen reichen teilweise auch Augentropfen, Salben und Medikamente. Die Augapfelschrumpfung hingegen kann nicht rückgängig gemacht werden. Die endgültige Entscheidung liegt beim Patienten. Je nachdem wie belastend die Symptome sind, lohnt sich eine Augenentfernung mehr oder weniger.

Fazit

Eine Augenentfernung kann unter gewissen Umständen Sinn machen. Jedoch darf nicht ignoriert werden, wie belastend diese Entscheidung sein kann. Eine ausführliche Beratung von einem kompetenten Augenarzt sind bei der Entscheidungsfindung sehr wichtig. Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Melden Sie sich bei uns!

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