Optische Wahrnehmungen

Harmlos oder Notfall?

Störungen der optischen Wahrnehmung können im Rahmen von Augenerkrankungen auftreten und einen augenärztlichen Notfall signalisieren oder aber harmlos sein. Die Beschwerden sind zumeist charakteristisch für die zu Grunde liegende Erkrankung. Um ernste Bedrohungen für die Augengesundheit auszuschliessen bedarf es in der Regel einer augenärztlichen Abklärung.

Lichtblitze

Bei Lichtblitzen, auch Photopsien genannt, ist eine Abklärung beim Augenarzt stets erforderlich. Zumeist werden sie nämlich durch Zug an der Netzhaut (Retina) ausgelöst und können Zeichen für Netzhautrisse oder eine Netzhaut-Ablösung sein (Amotio retinae). Betroffene nehmen dabei helle Lichtblitze wahr, welche oftmals von der gleichen Stelle im Gesichtsfeld ausgehen und besonders in der Dunkelheit bzw. bei geschlossenen Augen erscheinen.

Russregen

Die Wahrnehmung von schwarzen, sich bewegenden Punkten und fleckenförmige Strukturen treten häufig im Rahmen von Glaskörperblutungen durch das Einreissen von Blutgefässen auf. Ebenfalls freie Zellen im Glaskörper und vor der Netzhaut zum Sehen von Russregen führen. Da auch diese Erscheinung Zeichen einer drohenden Netzhautablösung sein kann, ist stets eine umgehende Vorstellung beim Augenarzt dringend notwendig.

Schatten, fallender Vorhang oder schwarze Wand

Treten plötzlich Schatten im Gesichtsfeld auf, oder wenn man einen “fallenden Vorhang“ bzw. eine “aufsteigende Wand“ wahrnimmt, so handelt es sich mit grösster Wahrscheinlichkeit um eine Netzhautablösung. Auch hier gilt daher; sofort zum Augenarzt!

Gesichtsfeldausfall

Ausfälle im Gesichtsfeld (Skotome) bezeichnen den Sehverlust in einem Teilbereich des Gesichtsfeldes. Sie können auf Störungen in unterschiedlichen Bereichen des visuellen Systems zurück zu führen sein;

Je nach Lokalisation der Störung kann der Gesichtsfeldausfall ein- oder beidseitig sein. Man unterscheidet verschiedene Formen von Skotomen:

Ein Gesichtsfeldausfall kann immer Ausdruck einer ernsten Störung sein und gehört aus diesem Grund stets in augenfachärztliche Abklärung.

Mouches volantes

Das Sehen von sog. “Mouches volantes“, frz. für “fliegende Fliegen“, bezeichnet die Erscheinung von dunklen, sich bewegenden Strukturen die als Punkte, Striche oder Faden wahrgenommen werden. Beim Lesen oder Blick in helle Fläche werden sie intensiver. Die “fliegenden Mücken“ bewegen sich mit der Blickrichtung im Gesichtsfeld. Sie können Ausdruck von Altersvorgängen im Glaskörper sein, harmlose Trübungen, oder aber Zeichen einer sog. hinteren Glaskörperabhebung. Bei Letzterem treten häufig zusätzlich Lichtblitzen auf und deuten auf eine Gefahr der Netzhautablösung (Amotio retinae) hin. Eine augenärztliche Abklärung, insbesondere bei Menschen mit einer Kurzsichtigkeit, wird daher in jedem Fall empfohlen.

Flimmerskotom

Als Flimmerskotom wird ein Gesichtsfeldausfall (Skotom) mit der der Wahrnehmung von hellem, flimmerndem Licht bezeichnet. Typischerweise werden flackerende, flimmernde oder leuchtende Flecken gesehen, die wandern und sich ausdehnen. Dieser Zustand kann bis zu einer Stunde dauern und bildet sich dann zurück. Flimmerskotome treten beispielsweise häufig bei der Migräne auf (insbesondere bei der Migraine ophthalmique) und können von Kopfschmerzen begleitet sein. Für die Augengesundheit ist dieses Phänomen ungefährlich und hat keinen Krankheitswert.

Wenn Sie Strukturen und Dinge sehen die ausserhalb Ihres Auges nicht vorhanden sind, so sollten Sie in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen. Bei den optischen Erscheinungen kann es sich harmlose Veränderungen handeln, allerdings ist es wichtig, mögliche krankhafte Auslöser wie zum Beispiel eine Netzhaut-Ablösung auszuschliessen. Schützen Sie Ihre Augen auch durch regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt. Haben Sie auffällige Erscheinungen bei Ihnen entdeckt? Kontaktieren Sie uns! Wir vereinbaren einen Termin bei Ihrem Augenarzt in Bern.