Augenlaser –
Arten und Verfahren

01.09.2022
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Laserbehandlung bei Fehlsichtigkeiten

Fehlsichtigkeiten wie eine Kurz- oder Weitsichtigkeit, sowie eine Hornhautverkrümmung können die Lebensqualität beeinträchtigen und das oftmals als störend empfundene Tragen von Sehhilfen erfordern. Durch den Einsatz verschiedener Laserbehandlungen ist es möglich, eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren oder erheblich zu verbessern – diese Verfahren werden als refraktive Chirurgie bezeichnet.

Welche Laserarten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Laserverfahren, die darauf beruhen, dass die Hornhaut mit einem Laser behandelt wird. Sie werden, je nach Vorgehen, in Schnitt-Verfahren (LASIK, Epi-LASIK) und Oberflächen-Verfahren unterteilt (LASEK, PRK, C-Ten)

Laserassistierte In-situ-Keratomileusis (LASIK)

Bei diesem sehr präzisen Vorgehen wird mit einem Keratom oder einem sogenannten Femto-Laser ein Läppchen (Flap) in die Hornhaut geschnitten und abgehoben. Anschliessend wird dieses umgeschlagen und die darunter liegende Hornhaut mit einem sogenannten Excimer-Laser behandelt. Durch den Laser wird dabei die Form der Hornhaut verändert, je nachdem welche Art der Fehlsichtigkeit korrigiert werden soll. Nach Abschluss der Behandlung wird das Läppchen wieder zurück geklappt und wächst von alleine wieder an. Das gesamte Verfahren dauert nur wenige Minuten. Eine LASIK-Behandlung eignet sich bei einer Kurzsichtigkeit bis zu -12,0 Dioptrien, bei einer Hornhautverkrümmung bis 5,0 Dioptrien oder einer Weitsichtigkeit bis zu +4,0 Dioptrien.

Photorefraktive Keratektomie (PRK, C-Ten)

Bei der PRK und C-Ten wird Gewebe von der Hornhaut mittels Laser abgeschabt, um ihre Krümmung zu beeinflussen. Bei der PRK wird die oberste Schicht der Hornhaut, das Epithel entfernt. Im Anschluss muss sich diese Schicht von selber wieder regenerieren. Bei der C-Ten hingegen bleibt die oberste Schicht der Hornhaut intakt, der Laser wirkt direkt in den tieferen Hornhautschichten. Bei einer Kurzsichtigkeit wird die Krümmung der Hornhaut abgeflacht, bei einer Weitsichtigkeit wird die Krümmung verfestigt. Das Verfahren eignet sich bei einer Kurzsichtigkeit bis zu -6,0 Dioptrien, bei einer Hornhautverkrümmung bis 3,0 Dioptrien oder bei einer Weitsichtigkeit bis zu +3,0 Dioptrien.

Laser-assistierte epitheliale Keratomileusis (LASEK)

Bei diesem Verfahren wird die oberste Schicht der Hornhaut mit Alkohol abgelöst und an die Seiten geschoben. Anschliessend erfolgt die Laserbehandlung, nach deren Abschluss die Schicht wieder über die Hornhaut gelegt und mit einer Kontaktlinse stabilisiert wird.
Die LASEK-Methode ist bei einer Kurzsichtigkeit von -6,0 bis -8,0 Dioptrien, bei einer Hornhautverkrümmung bis 3,0 Dioptrien oder bei einer Weitsichtigkeit bis zu +3,0 Dioptrien indiziert.

Epitheliale Laser-In-situ-Keratomileusis (EPILASIK)

Das EPILASIK-Verfahren ist einer Weiterentwicklung der LASEK-Behandlung. Dabei erfolgt kein Schnitt, wie bei der LASEK-Methode, die oberste Schicht der Hornhaut wird stattdessen mit einer stumpfen Hobel abgetragen und die Hornhaut mit einem Excimer-Laser behandelt. Das Verfahren eignet sich bei einer Kurzsichtigkeit bis zu -10,0 Dioptrien, bei einer Weitsichtigkeit bis zu +3,0 Dioptrien und einer Hornhautverkrümmung bis 3,0 Dioptrien.

Was sind die Vor- und Nachteile zwischen den Verfahren?

Durch Laserverfahren ist es möglich Fehlsichtigkeiten, dahingehend zu korrigieren, dass Sehhilfen (Brille, Kontaktlinsen) nicht mehr benötigt werden. Die einzelnen Methoden haben dabei verschiedene Vor- und Nachteile.

Das LASIK-Verfahren ist weitgehend schmerzfrei und führt zu einem schnellen Ergebnis mit einer sofortigen Besserung des Sehvermögens (innerhalb weniger Stunden). Sollten Probleme auftreten, wäre es möglich, das Auge nochmals durch eine erneute Abhebung der Hornhautlamelle mit einem Laser zu behandeln. Ein Nachteil der LASIK-Methode ist, dass es häufig zum Auftreten von trockenen Augen (Sicca-Syndrom) oder einem Fremdkörpergefühl kommt, da durch den Schnitt in die Hornhaut immer auch Nerven durchtrennt werden. Die Beschwerden verschwinden jedoch in der Regel innerhalb kurzer Zeit. Auch eine erhöhte Blendempfindlichkeit kann auftreten. Nach mehreren Jahren kann es selten zu Komplikationen wie einer sogenannten Keratektasie (kegelförmige Ausdünnung der Hornhaut) kommen.

Bei den Oberflächen-Verfahren (PRK, LASEK, EPILASIK) ist das Ergebnis erst im Laufe der Zeit und nicht sofort, sondern erst nach ein paar Wochen, sichtbar, da sich die Hornhaut erst regenerieren muss. Daher kann es bei diesen Verfahren auch zum Auftreten von Schmerzen kommen.
Die PRK-Behandlung führt zu guten und anhaltenden Ergebnissen. Nachteilig beim PRK-Verfahren sind die Schmerzen in den ersten 1-2 Tagen, die durch die Abschabung der Hornhaut auftreten. Das Ergebnis ist erst im Laufe der Zeit sichtbar. Auch können anhaltende Komplikationen, wie eine erhöhte Blendempfindlichkeit auftreten.

Das LASEK-Verfahren eignet sich auch bei einer dünnen Hornhaut, wenn beispielsweise eine LASIK-Behandlung nicht möglich ist. Von Vorteil ist auch, dass dieses nicht zu einer so starken Blendempfindlichkeit führt, wie die PRK. Nachteile der LASEK-Methode sind Schmerzen, die gelegentlich auftreten können und eine erst im Laufe der Zeit eintretende Sehverbesserung. Bei stark kurzsichtigen Personen besteht ein erhöhtes Risiko.

Die EPILASIK-Methode führt zu ausgeprägteren Schmerzen, als das LASIK-Verfahren, jedoch zu geringeren Schmerzen als die PRK. Ebenso verhält es sich mit dem Sehvermögen, das sich langsamer bessert als bei der LASIK-Methode, jedoch schneller als bei der PRK. Von Vorteil ist, dass beim EPILASIK-Verfahren, anders als bei LASIK-Verfahren, nicht geschnitten wird und somit keine Nerven verletzt werden.

Fazit

Mit verschiedenen Laserverfahren lassen sich Fehlsichtigkeiten wie eine Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie eine Hornhautverkrümmung schnell und sicher behandeln. Diese haben jedoch unterschiedliche Vor- und Nachteile, so dass die Art der in Frage kommenden Behandlung individuell abgewogen und besprochen werden sollte. Ihre Augenärzte in Bern beraten und behandeln Sie gerne.

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